Versteckte Kunststoffe im Meer
Wissenschaftler der Universität der Algarve studieren die Auswirkungen des Plastikmülls in den Meeren …
Aktuell wird geschätzt, dass es 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen gibt. Im Jahr 2050 könnten es 850 Millionen Tonnen sein und damit gäbe es mehr Plastik in den Meeren als Fische.
Der Plastikmüll alleine im Wasser ist bereits problematisch. Doch viele Meerestiere, mehr als 330 Tierarten nehmen den Müll auf. Das führt zu Erkrankungen. Die Tiere verletzen sich durch grosse Stücke innerlich, sind verstopft und gehen daran zugrunde.
Plastikmüll in Muscheln
Mit den Auswirkungen des Plastikmülls auf Muscheln beschäftigt sich das Zentrum für Meeres- und Umweltforschung (CIMA) der Universität der Algarve (UAlg) und versucht einen Beitrag zu leisten um dieses Problem zu lösen.
Die Forschung im Algarve konzentriert sich auf die ökotoxikologischen Wirkungen von Mikroplastik auf marine Ökosysteme. Mikroplastiken sind Kunststoffe, die kleiner als 5 Millimeter sind und sich aus dem Abbau des Plastiks im Ozean ergeben.
Die Gefahr des Mikroplastiks
Die kleinen Partikel des Mikroplastiks gehen im Idealfall durch den Organismus hindurch und werden wieder ausgeschieden. Doch sie können auch den Verdauungstrakt verlassen und in das Gewebe eindringen.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel des CIMA-Teams in Zusammenarbeit mit Forschern vom Zentrum für molekulare Chemie-Physik und dem Institut für Nanowissenschaften und Nanotechnologie der Technischen Hochschule wird festgestellt, dass Muscheln Mikroplastik in ihr Gewebe aufnehmen.
Diese Anhäufung führt zu oxidativem Stress, neurologischen und genetischen Auswirkungen. Nach der Aufnahme des Mikroplastiks dauert es, bis die Stoffe vollständig aus den Geweben beseitigt werden. Dies deutet darauf hin, dass sich die akkumulierten Mikroplastiken auf die Nahrungskette im Ökosystem auswirken können.