Tavira – Portugal Sehenswürdigkeiten
Im Laufe ihrer Geschichte durchlief Tavira viele Höhen und Tiefen. Doch gänzlich verlor sie nie an Bedeutung. Der Charme dieser Stadt macht sie auch heute so anziehend für viele Touristen. Kennen Sie Tavira?
Vermutlich wurde Tavira von den Phöniziern gegründet. Doch die Römer waren es, die ihr in der prä-islamischen Zeit zu Reichtum verhalfen.Noch heute finden wir viele Spuren, die die Römer hinterliessen.

Tavira Portugal
Es wird allerdings angezweifelt, dass gerade die berühmte Brücke über den Fluss Gilão, im Zentrum von Tavira, römischen Ursprungs ist.
Das stört jedoch keineswegs das smarte Stadtbild, das gerade durch den ruhig dahin fliessenden Gilão unterstrichen wird.
Von den Römern zu den Mauren und zurück zum Christentum
Während der Maurenzeit war Tavira eine wichtige Stadt der Ostalgarve, wie man auch an den Ruinen der einstigen maurischen Burg erkennen kann.
Im Jahre 1242 wurde die Stadt von Dom Paio Peres Correia erobert.

Tavira Portugal
Damit war die Blütezeit, die die maurische Kultur brachte, erst einmal vorbei. Durch die privilegierte Lage Taviras mit ihrem Flusshafen verlor die Stadt jedoch nie gänzlich an Bedeutung.
Im 15. und 16. Jahrhundert war Tavira ein strategisch wichtiger Punkt zum Entsenden portugiesischer Garnisonen nach Nordafrika.
Die Stadtrechte erhielt Tavira von Dom Manuel I. im Jahre 1520.

Tavira Portugal
An der Anzahl der Kirchen kann man noch heute ihre damalige Bedeutung erahnen.
Durch die Iberische Union büsste Tavira zu Gunsten Sevilla und Cadiz jedoch wieder an Bedeutung ein.

Tavira Portugal
Die Bevölkerung litt schwer an den Pestepidemien von1645 – 1646. Das schwere Erdbeben vom 1755 nahm Tavira viel von ihrer wirtschaftlichen Dynamik.
Im Thunfischfang und dem Beginn der Konservenindustrie fand die Perle de Ostalgarve jedoch eine neue Quelle, die wirtschaftlichen Wohlstand brachte.

Tavira Portugal
Davon zeugen viele schöne Stadthäuser aus dem 19. Jahrhundert.
Tavira heute
Heute ist Tavira ein touristischer Anziehungspunkt im Sotavento der Algarve.
Die vielen kleinen Anlagen und Parks laden zum Ausruhen ein, wenn man die vielen Kirchen und Sehenswürdigkeiten dieser Stadt besichtigen möchte.

Tavira Portugal
Interessant sind jedoch auch die Salzpfannen, die rechts und links auf dem Wege zur Ilha de Tavira liegen, auf die man mit einer Fähre übersetzt um dann, nach einer interessanten Stadttour, ein erfrischendes Bad im Atlantik zu nehmen.
Für viele gleicht eine Stadt der Algarve der anderen. In Tavira genügt ein Blick vom Garten des Burgbergs, der zwischen den Burgruinen maurischen Ursprungs liegt, um nicht nur einen beeindruckenden Blick über das „Venedig der Algarve“ zu erspähen, sondern um auch die Feinheiten dieser Stadt am Gilão zu erkennen.
Es ist nicht nur der Fluss, der Tavira in zwei Stadtteile trennt, incl. der siebenbogigen Brücke, der so markant für diese Kleinstadt ist. Es sind auch die vielen Kuppeln, sprich Kirchen, die Tavira besitzt, ebenso wie die orientalische Bedachung.
Walmdächer in Tavira als Markenzeichen
Mehr noch als in der Algarve-Hauptstadt Faro kann man in Tavira vom Burgberg einen Blick auf die Walmdächer werfen. Die orientalische Bedachung dient einer guten Luftzirkulation in den Häusern. Im Sommer bleiben die Räume kühler, während sie im Winter vor Kälte schützen.

Tavira Burg
Die Walmdächer ähneln einer viereckigen Pyramide, da sie an allen vier Hausseiten Schrägen haben und oft dadurch keinen Giebel besitzen. Die Dächer in Tavira haben eine relativ starke Neigung. Jede Dachpyramide entspricht einem Raum, so dass man von aussen feststellen kann, wie viele Räume ein Haus hat.
Tavira nach dem grossen Erdbeben
Bereits die Karthager und Phönizier siedelten an diesem Ort wie auch die Römer. Die Geschichte von Tavira erzählt von der Eroberung durch die Mauren, die Tavira zu einer hochentwickelten Stadt machten. Am 11. Juni 1242 wurde die Stadt von Dom Paio Peres Correia und dem Ritterorden von Santiago erobert, die Stadt dabei jedoch fast völlig zerstört.

Brücke Tavira
Bei Wiederaufbau wurden an Stelle vieler Moscheen oftmals eine Kirche gebaut. So steht auch die Kirche Santa Maria do Castelo auf dem Burgberg auf den Resten einer Moschee.
Tavira erlebte wieder eine Blütezeit und war für die portugiesischen Garnisonen ein wichtiger Heimathafen, wie auch ein bedeutendes Handelszentrum für Waren aus den portugiesischen Kolonien. Die Fischer Taviras hatten das Privileg Korallen zu ernten und auf Walfang zu gehen.

Kirche Tavira
Im 17. Jahrhundert wütete ein Jahr lang die Pest in der Stadt und forderte viele Todesopfer. Als auch der Fluss Gilão begann zu versanden, sank die politische und wirtschaftliche Bedeutung.
Tavira wurde ebenfalls von den Wellen des verheerenden Erdbebens im Jahr 1755 erfasst und grösstenteils zerstört. Trotz dem Wiederaufbau erholte sich die Stadt nicht von diesem wirtschaftlichen Schaden. Hinzu kam, dass sich die Thunfischschwärme verlagerten, wodurch Tavira eine weitere Einnahmequelle verlor.

Burg Eingang Tavira
Erstaunlich, dass Tavira heute dennoch 15 alte Kirchen und 6 Kloster besitzt, die von der Stadtgeschichte erzählen. Hinzukommen alte Stadtpaläste ehemaliger Thunfischbarone.
Damit lohnt ein Besuch allemal, den man bei einem guten Kaffee im Jardim de Coreto am Fluss ausklingen lassen kann.
Was bietet die Umgebung von Tavira?
Der Verwaltungskreis Tavira, mit seinen Gemeinden Cabanas de Tavira, Cachopo, Conceição, Luz, Santa Catarina da Fonte do Bispo, Santa Luzia und Santo Estévão liegt im Osten der Algarve, dem Sotavento und ist umgeben von den Nachbarkreisen Alcoutim, Castro Marim, Vila Real de Santo António, Olhão, São Brás de Alportel und Loul´und dem Atlantik.

Tavira
Wassersport an der Algarve-Küste und Tavira
Der Verwaltungskreis Tavira liegt an der sogenannten Sand-Algarve. Hier finden Besucher eine völlig andere Küstenform als an der felsigen Westalgarve. Zwischen den vorgelagerten breiten Sandbänken bzw. Inseln und dem Festland befindet sich die Wattlandschaft Ria Formosa, die in Richtung spanische Grenze immer kleiner wird.
In Tavira selbst kommt man mittels Fähre oder Wassertaxi auf die vorgelagerte Insel “Ilha de Tavira, die viele Wassersportangebote und einen Campingplatz bietet.
Beim Ferienclub Pedras d‘ El Rei kann man den Strand von Barril wiederum über eine Schwimmbrücke und eine kleine Eisenbahn erreichen. Dort befindet sich auch der älteste Olivenbaum Portugals und vielleicht auch Europas, was allerdings auch die Griechen behaupten.

Tauchgebiet Tavira
In anderen Gemeinden bieten die Fischer oftmals eine Fahrt zur Sandbank bzw. Insel an, um einen schönen Strandtag zu verbringen.
Die Gemeinden am Meer, wie Santa Luzia sind kleine Fischerdörfer, die zu einem gemütlichen Tagesausklang am Abend einladen. Hier kann die Spezialität der Region die Tintenfische, wie Polvo oder Lula ausprobiert werden, die in Tongefässen vor Ort gefangen werden.
In Luz de Tavira, einem kleinen Strassenort zwischen Tavira und Olhão an der EN125 sollte am Kirchplatz ein kurzer Stopp eingelegt werden, um das herrliche manuelinische Portal zu bewundern, dass zu einen der schönsten Portugals zählt.
Wandern im Hinterland von Tavira – Algarve
Aufgrund der anziehenden Küstenlandschaft von Tavira wird das Hinterland, das sich bis in die Serra der Algarve hochzieht, oft vernachlässigt.
Dennoch gibt es kleine Wanderziele wie den Pego do Inferno, ein kleiner Wasserfall, dessen Wasser 12 m in einen kleinen Kessel abfällt.

Algarve Tavira Pego do Inferno
Vom Tal des Flusses Rio Sequa kann auf einem zweieinhalbstündigen Rundwanderweg zum Wasserfall Moinho da Rocha gewandert werden.
Wer höher hinaus will, kann auf den Asseiceira-Gipfel wandern.
In der Gemeinde Cachopo starten die Wanderwege Masmorra, Don Quixote und „Reserva“. Zudem führt auch die Via Algarvia durch den Gemeindekreis Tavira, wo auch der Via Lusitana, ein wenig begangener Jakobsweg, beginnt.
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