Vögel an der Algarve
In der Algarve findet man viele Vögel. Zahlreiche und unterschiedliche Vogelarten finden sich an der Algarve. An der Küste und im Hinterland findet man, vor allem in den Naturschutzreservaten, eine bunte Vielfalt.
Purpurhuhn
Das Purpurhuhn gehört in der Algarve zur seltensten und daher besonders schützenswerten Vogelart. Auf der iberischen Halbinsel gibt es diese Unterart fast nur im südlichen Spanien.
In Portugal galt vor etwa 30 Jahren das Purpurhuhn fast als ausgestorben. Nicht zuletzt durch intensive Schutzbestrebungen und Schaffung von Reservaten erholten sich die Bestände in der Algarve wieder.
Die prächtigen Vögel sind hier inzwischen in mehreren größeren Süßwasserbereichen zu sehen, mit der westlichsten Verbreitung derzeit am See Lagoa dos Salgados, nicht weit von der Küstenstadt Armação de Pêra entfernt.
Das Purpurhuhn ist die größte europäische Rallenart und mit dem kleineren Bläßhuhn und dem Teichhuhn verwandt.
Es wippt ständig auffällig mit den weißen Unterschwanzfedern und fliegt auch schon mal auf. Besonders im Winterhalbjahr treten größere Gruppen bei der Nahrungssuche auf.
Dann sind die großen purpurblauen Vögel mit dem roten klobigen Schnäbeln leicht zu erkennen. Auch kann man dann sehr schön den Gebrauch eines Fußes erkennen, der ausgerupfte Wasserpflanzensprosse zum Schnabel führt.
Zur Brutzeit halten sie sich mehr zurückgezogen in dichten Schilfwäldern auf und legen dort versteckt die Nester an. Für jeden Urlauber ist es schon ein Genuss diese ornithologische Rarität mal gesehen zu haben.
Rosa-Flamingo
Flamingos gehören zu den auffälligen, eleganten aber auch etwas seltsamen Vogelgestalten. Aufgrund ihrer Größe fallen sie selbst desinteressierten Menschen auf und können in der Algarve an mehreren Stellen gesichtet werden.
Jahrzehnte lang befand sich in der Camargue in Südfrankreich, mit ihren rund 20.000 Paaren, die einzige große Brutkolonie in Südeuropa.
Inzwischen brüten Flamingos in kleineren Kolonien an mehreren Stellen in Südspanien, darunter nahe der portugiesischen Grenze.
In der Algarve nehmen Flamingos auch zu und lassen sich wegen der zahlreichen Salinen, Brackwasserlagunen und an Küstenstreifen in den Reservaten Ria Formosa und Castro Marim mit Sicherheit beobachten.
Je nach Wasserstands-Verhältnissen rasten auch weiter westlich bis zu 300 Vögel in Lagoa dos Salgados.
Selbst von der viel befahrenen Straße, der N 125, kann man oft Flamingos im Vorbeifahren auf beiden Seiten des Arade-Deltas unweit der großen Brücke sehen.
Für diese Vogelart sind Salinen mit ihrem reichen Vorkommen des kleinen Salinenkrebschens sehr wichtig. Auf seltsame Weise, mit dem Oberschnabel nach unten, filtert der Flamingo langsam nach vorn schreitend die Nahrung aus dem Salzwasser.
Diese Krebschen sind u. a. entscheidend für die Erhaltung des rosagefärbten Gefieders. Zusätzlich bietet ein Wasserstand bis zu einem halben Meter Sicherheit vor Feinden.
Die Nester sind höhere Lehmhügel in denen ein, gelegentlich bis zu zwei Eier, gelegt werden. Nach gut 30 Tagen schlüpfen die Jungen, die erst nach über 60 Tagen fliegen können.
Text und Fotos: Dr. M. Temme