Nachtschattengewächse im Algarve Garten
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Die Bezeichnung Nachtschattengewächse hört sich nach giftigen, ungeniessbaren Pflanzen an. Das ist teilweise richtig und dennoch haben auch Sie bestimmt welche davon in ihren Garten. Wachsen Nachtschattengewächse auch an der Algarve?
Was sind Nachschattengewächse?
Nachtschattengewächse sind eine grosse Pflanzenfamilie.
Die botanische Bezeichnung dieser Pflanzenfamilie lautet „Solanaceae“ und zu ihr gehören 90 bis 100 Gattungen, die wiederum in ca. 2’700 Arten unterteilt werden.
Darunter sind sicher auch Pflanzen, die in Ihren Garten wachsen, denn zu den Nachtschattengewächsen zählen Zier- und Nahrungspflanzen.
Gibt es diese auch an der Algarve?
Nachtschattengewächse kommen endemisch vor wie beispielsweise die Normania auf den Kanarischen Inseln.
Die Vielfalt der südamerikanischen Nachtschattengewächse übertrifft jedoch alle anderen Kontinente.
Durch die Entdeckung Südamerikas kamen viele Nachtschattengewächse nach Europa und wurden hier heimisch.
So finden wir heute an der Algarve viele Nachtschattengewächse als Zier- oder Nahrungspflanze.
Wie erkennt man diese?
Die fünfzähligen Blüten mit verwachsenen Kelchblättern sind die markantesten Merkmale, sowie die teilweise verwachsenen Kronblätter und fünf Staubblätter.
Beeren oder Kapselfrüchte sind meist die Früchte der Nachtschattengewächse.
Nachtschattengewächse als Nahrungspflanze
Die Kartoffel ist das vom Menschen am häufigsten genutzte Nachtschattengewächs.
Gleichzeitig gibt es hier eine grosse Ausnahme. Bei der Kartoffel werden die Wurzelknollen geerntet und nicht die Früchte.
Neben der Kartoffel gehören auch die Tomaten, Paprika und Chilis zu den Nachtschattengewächsen, die alle südamerikanischen Ursprungs sind.
Doch auch die Aubergine, die von den Arabern in Europa eingeführt wurde, ist ein Nachtschattengewächs.
So ist mancher Gemüsegarten an der Algarve gut mit Nachtschattengewächsen ausgestattet.
Nachtschattengewächse als Zierpflanze
Viele aus Südamerika eingeführte Nachtschattengewächse wurden zuerst als Zierpflanze gezogen.
Oft wurde Ihr Nutzen erst später erkannt. Auch der Tabak zählt zu den Nachtschattengewächsen.
Heute gibt es den Ziertabak, den man in den Algarve-Gärten findet.
Verschiedene Hybriden zählen ebenfalls dazu wie die Engelstrompeten, der Enzianbaum, der Korallenstrauch und die Lampionblume, die man an der Algarve auch unter der Bezeichnung Physalis kennt.
Nachtschattengewächse als Heil- und Medizinpflanze
Aufgrund Ihrer Wirkstoffe wie Alkaloide und Stereoide waren verschiedene Nachtschattengewächse einst Rausch- und Kultpflanzen, da diese Wirkstoffe auf das zentrale Nervensystem wirken und u. a. Halluzinationen auslösen können.
Von den antiken Rauschmitteln wie der Alraune, der schwarzen Tollkirsche, dem Stechapfel wird heute nur noch die Tabakpflanze zu einem Genussmittel verarbeitet.
Neben der Verwendung als Betäubungsmittel in der Medizin werden Nachtschattengewächse heute auch für andere medizinische Zwecke verwendet.
Die Capsaicin-Extrakte der Paprika werden beispielsweise zur Durchblutungsförderung bei Rheuma verwendet.