Açorda Alentejana Rezept
Einst war die Açorda das Essen der Landarbeiter des Alentejos und der armen Landbevölkerung der Algarve. Als Abendessen füllte die Açorda den Magen um die harte Landarbeit auf den Feldern Südportugals ertragen zu können.
Mutter aller Açordas
Die Açorda Alentejana wird als die Mutter aller portugiesischen Brotsuppen betrachtet. Denn als Brotsuppe wird die Açorda häufig übersetzt, da Brot das nährende Element der Suppe ist. Ursprünglich wurde diese traditionelle Speise des Alentejos nicht einmal gekocht.
Das Brot vom Vortag wurde in Scheiben geschnitten mit heissem Wasser übergossen und mit Knoblauch, Salz und Kräutern wie Koriander oder Poejo (Poleiminze – Mentha pulegium L.) gewürzt.
Wer es sich leisten konnte, fügte ein Ei hinzu.
Heute ist die Açorda ein Gericht, dass sich kaum ein Tourist entgehen lässt. Für viele Restaurants im Hinterland der Algarve und im Alentejo gehört die Açorda auf die Speisekarte.
Längst ist sie kein Armenessen mehr und die Zutaten wurden erweitert. Allerdings könnten die Preise, die man für eine Açorda mancherorts zahlen muss, einen eher wieder arm machen.
Vielfältig aufbereitet, werden der Açorda heute Eier, Bacalhau, Seehecht und Herzmuscheln zugefügt, oder sie wird mit gebratenen Sardinen serviert.
Wer die Açorda Alentejana einmal ausprobieren möchte, hat hier die Gelegenheit zum Nachkochen:
Zutaten für vier Personen
– 1 Bund Koriander oder Zweige der Poleiminze (da sie viel intensiver ist)
– grobes Salz
– 2 – 4 Knoblauchzehen
– ca. 4 EL Olivenöl
– 1 – 1 ½ l kochendes Wasser
– 400 g harte Brot
– 4 Eier
Zubereitung:
Traditionell werden Koriander (oder Poleiminze), Salz und die Knoblauchzehen im Mörser zu einem Brei vermengt, der dann in einen mittelgrossen Kochtopf oder in eine Terrine gegeben wird.
Kochen Sie die Eier in der angegebenen Menge Wasser.
Giessen Sie das Olivenöl über den Kräuterbrei und fügen Sie das Wasser bei, mit dem Sie die Eier gekocht haben.
Mit einem Stück Brot vermischen Sie nun alles und probieren gleichzeitig die Brühe. Diese Brühe nennt man „sopa azeiteira“ oder „sopa mestra“.
Je nach Vorliebe wird das Brot nun als Scheiben, als Würfel oder nur auseinandergepflückt in die Brühe gegeben, die nun zur Açorda wird. Wer das Brot weicher mag, deckt die Açorda kurz ab, bis das Brot weich ist, wer das Brot härter mag, kann gleich zu essen beginnen.
Die Eier werden ebenfalls frei nach gusto auf den Teller oder in die Açorda gegeben.
Bom apetite!